Etwas mehr als 100km, nord-östlich von Warschau gelegen, liegt der Ort, an dem nach Auschwitz-Birkenau die meisten Menschen von den Deutschen umgebracht wurden: Treblinka
Mitten im Wald und weit weg von jeglicher Zivilisation liegt dieses Vernichtungslager, in dem etwa 1.000.000 Menschen auf grausame Art und Weise ums Leben gekommen sind; in nur einem Jahr. Anschließend wurde dieser Ort und alle Spuren von den Deutschen vernichtet, sodass heute „nur noch“ eine Nachbildung und eine sehr seltsame Atmosphäre an diese Dinge erinnern.
In der Illusion ein Durchgangslager zu besuchen, auf dem Weg in den Osten, wurden nicht nur etwa 300.000 Juden aus Warschau dorthin transportiert, sondern noch viel mehr Menschen unterschiedlicher Länder.
An diesem Ort zu stehen, der mitten im Wald liegt, auf einer Lichtung, die Vögel zwitschern und zu wissen, was dort passierte, berührt tief. Die perfide Tötungs- und Vebrennungsmaschinerie der Deutschen lässt sich in wenigen Beispielen veranschaulichen: Für die Habseligkeiten wurden nach dem Entkleiden (und der angekündigten Desinfektion) Quittungen ausgestellt, damit die Menschen anschließend ihre Sachen wieder abholen können. Das Wachhäuschen am Lagereingang war als schönes Tiroler-Bauernhaus gestaltet. Die Haare der Menschen wurden vor der Vergasung entfernt und weiterverwendet, die Zahnkronen direkt nach dem Tod. Einen Großteil der Arbeiten (insbesondere die Verbrennungen) ließen die Deutschen durch Kriegsgefangene erledigen…
Obwohl Treblinka eines der größten Vernichtungslager war, besuchen täglich nur etwa 160 Menschen diesen Ort. Wir waren fast den ganzen Vormittag alleine dort.
Nach diesem beeindruckenden Besuch sind wir mittlerweile in Krakau angekommen, wo wir gerade die Stadt erkunden.
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