Gedenkstättenfahrt 2019

Demokratische Ideale in einer unmenschlichen Zeit

Begegnung mit dem Pädagogen Janusz Korczak

Der heutige Tag stand ganz im Zeichen Janusz Korczaks, einem polnischen Juden, der damals weit über Polen hinaus bekannt war, heute aber nur wenigen ein „Begriff“ ist.

Zeit seines Lebens engagierte sich der Arzt, Schriftsteller und Pädagoge für die Rechte von Kindern. Was heute vielfach weit verbreitet ist, war damals vollkommen neu: In seinen Waisenhäusern wurden Mitbestimmung und Selbstverantwortung groß geschrieben. Ein Kinderparlament, ein Gericht, eine Zeitung und ein Paten-System für neue Kinder, sind nur wenige „Institutionen“ die die Pädagogik Korczaks auszeichnen.

Die Kinder des Waisenhauses, welches wir heute besucht haben und welches auch heute wieder als Kinderheim genutzt wird, mussten zur Zeit des 2. Weltkrieges ins Ghetto umziehen. Korczak betreute nicht nur diese Kinder, sondern auch noch ein zweites Heim und kämpfte täglich für deren Überleben. Trotz der Möglichkeit das Ghetto zu verlassen, tat er dies nicht. Korczak und die Kinder kamen im Vernichtungslager Treblinka 1942 ums Leben.

Der Besuch im ehemaligen Waisenhaus und die vielen Informationen dort, insbesondere auch zu seinen pädagogischen Vorstellungen und seinem Engagement, haben die Gruppe sehr beeindruckt.

Auf dem jüdischen Friedhof erinnern das Korczak-Denkmal und ein weiteres für die vielen umgekommenen Kinder an die Zeit des Holocausts und die Gräueltaten der Deutschen.